Eher spärlich besiedelt ist die West- und Südküste der Insel Kreta. Der gebirgige Charakter sorgt dafür, dass viele Stellen unzugänglich sind und noch zahlreiche Dörfer abseits der Touristenströme liegen. Im Inland ebenso wie an der Küste. Ein kleines Städtchen im Südwesten dient inzwischen durch die gute Strassenanbindung als lebhaftes Ziel. Paleochora, ein ehemals ruhiges Fischerdorf, ist heute touristisch erschlossen. Der Stadtkern befindet sich auf einer schmalen Landzunge die halbinselartig der schnell steil ansteigenden Südküste vorgelagert ist. Wegen dieser geografischen Lage befindet sich Paleochora am sonnenreichsten Punkt der Insel Kreta.
Die Hauptstrasse wird abends zur verkehrsberuhigten Amüsiermeile, trotzdem hat es sich - noch - seinen Charme erhalten. Tagsüber gehört der Ort den Einheimischen, die im Schatten sitzend über Gott und die Welt, Politik und die Familie diskutieren. In der Altstadt unter den Ruinen des venezianischen Kastells palavern die Frauen und sinnieren die Alten, die sich lediglich in der grössten Mittagshitze zurück ziehen. Paleochora ist nicht nur Badeort mit einem Kies- und Sandstrand, sondern Ausgangspunkt für viele Aktivitäten.
Spaziergänge in die Bergdörfer Azogires (Kapelle und Museum) und Anídri (Kapelle Agios Geórgios und lauschiges Kafeníon), Bootsausflüge zu den Inseln Gavdos und Elafoníssi, regelmässiger Bootsverkehr zu den Dörfern Richtung Osten. Kleine regionale Reisebüros bieten die Möglichkeit, die verschiedenen Aktionen zu buchen. Auch Busse starten von hier aus zur Samaria-Schlucht, zur Schlucht Agia Irini bei Sougia und anderen Zielen. Nach Chania sind es etwa 72 km.