Gemächlich tuckert das kleine Motorboot übers Haff. Zwar ist die See ruhig, trotzdem verlangt das flache Gewässer die Aufmerksamkeit des Bootsführers. Die Steuermänner auf dem Stettiner Haff kennen sich aus. Wichtig ist es, auf Untiefen zu achten, die in der Seekarte eingezeichnet sind. Das Haff ist zum Teil sehr flach. Doch Urlauber in der Region lieben diese Hafftouren.
Noch gefährlicher sind die Reusen der Fischer. Da sind oft nur kleine Bojen, die Auskunft über die Netze geben. Bei Wellengang manchmal ein wahres Suchspiel. Und bei Sturm gehen die Wellen manchmal schnell und unberechenbar in die Höhe. Wenn die Sonne strahlt. Besteht diese Gefahr nicht. Schon von weitem leichten die roten Signalzeichen. Schon Kurze Zeit später legt die Milan im kleinen Hafen von Kamminke an, dem kleinen Fi am Nordufer des Haffs.
In diesem Fischerdörfchen am Stettiner Haff scheint die Zeit still zu stehen. Die Netze sind zum Trocknen aufgehängt. Kleine, meist reetgedeckte Häuser ducken sich an die hügelige Landschaft. Nahe am Haff haben es sich zwei Wohnmobile bequem gemacht und im Hafen duftet es nach frisch geräuchertem Fisch. Erhard Günzel bringt seine Gäste gern hierher. Die Ruhe und das typische Flair lohnen die gemütliche Fahrt übers Haff. Es ist wohl die Abgeschiedenheit des Landstrichs, die ihm bis heute eine Art touristischer Sonderstellung verschafft. Strand, Meer und Badeplätze am Haff sind ideal für Familien. Das Haff erwärmt sich schneller als die offene See, und der malerische Küstenstreifen sowie das Hinterland bietet alles das, was es auch in den bekannten Ostseebädern gibt.
Info:
Das Stettiner Haff, auch Oderhaff und Pommersches Haff genannt, ein inneres Küstengewässer im Mündungsbereich von Oder und der Peene, ist das zweitgrößte Haff (Lagune) der Ostsee. Das Stettiner Haff hat eine durchschnittliche Tiefe von 3,8 Metern. Die größten natürlichen Tiefen liegen bei 8,5 Metern, während die Fahrrinne zwischen Stettin und Swinemünde 10,5 Meter tief ist.