Das wohl wichtigste Erbe, welches die Medici der Stadt Florenz hinterlassen haben, sind die ebenso umfangreichen wie hochwertigen Bestände an Kunstwerken aller Art.
Die Medici, die sich von erfolgreichen Bankiers zu ebenso erfolgreichen Herrschern wandelten, erweiterten über mehrere Jahrhunderte hinweg die Sammlungen, die bereits Cosimo der Alte (1389 - 1464) - nicht zu verwechseln mit Cosimo I. (1519 - 1574) - begonnen hatte. Das letzte Mitglied aus dem Hause der Medici, Anna Maria Ludovica, bestimmte vor ihrem Tode, dass sämtliche Kunstschätze für alle Zeit der Stadt Florenz gehören sollten. Die Bürger und die Besucher aus aller Welt sollten sich an den ausgestellten Werken erfreuen.
Cosimo I. gab das Gebäude in Auftrag, in welchem heute grosse Teile der Sammlungen zu sehen sind. Es sind dies die Uffizien, die sich ausgehend von der Piazza della Signoria zum Arno hin erstrecken, und mit ihren beiden Flügeln einen langen und schmalen Platz, die Piazza degli Uffizi, umschließen. Ursprünglich als Verwaltungszentrum geplant, nahmen die Uffizien schon bald erste Teile der Kunstsammlungen auf. Heute umfassen die öffentlich zugänglichen Teile der Sammlungen mehr als 40 Räume.
Nachdem der Besucher die fast unvermeidliche Warteschlange am Eingang hinter sich gebracht hat, steigt er über eine große Treppe in den 2. Stock der Uffizien. Dort betritt er den ersten Gang der Galerie, die sogenannte Galerie der Skulpturen. Dieser reich geschmückte und verzierte Gang enthält, wie der Name schon sagt, zahlreiche Skulpturen, ausserdem Portraits.
Von diesem Gang aus betritt der Besucher die verschiedenen, auch untereinander verbundenen Säle der Gemäldesammlung. Den Eindruck, der sich dem Besucher hier eröffnet, beschreiben zu wollen, wäre ein vergebliches Bemühen. Diese Versammlung von hervorragenden Gemälden von zahlreichen Künstlern aus sechs Jahrhunderten, darunter Botticelli, Leonardo, Dürer, Holbein, Michelangelo, Tintoretto, Rubens, um nur einige berühmte Namen herauszugreifen, muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Einheimische florentinische Maler sind dabei ebenso vertreten wie Exponate aus ganz Europa. Hinzu kommen außerdem noch Skulpturen, Büsten, Miniaturen, Wandteppiche und anderes mehr. Eines sollte der Besucher auf jeden Fall mitbringen: viel Zeit.
Übrigens hat man von den Uffizien aus - genauer gesagt vom parallel zum Arno verlaufenden zweiten Gang - einen hervorragenden Blick auf eine weitere weltbekannte Sehenswürdigkeit von Florenz, die Ponte Vecchio. Leider kann die berühmte Brücke nicht mehr wie einst zu Zeiten der Medici über einen eigens gebauten Verbindungsgang zwischen Palazzo Vecchio und Palazzo Pitti erreicht werden. Ein kurzer Spaziergang von den Uffizien zu der Arno-Brücke mit den unzähligen Goldschmiede-Geschäften lohnt sich aber auf jeden Fall.