Sydney ist auf dem Australischen Kontinent nicht gerade unbedeutend, was sich unter anderem auf die geschichtliche Bedeutung des australischen Städtelieblings zurückführen lässt. Wissenschaftler gehen davon aus, dass bereits zwischen 600 vor und 1400 nach Christi Chinesen, Malayen und Araber den Kontinent bereisten. Die endgültige Eroberung - durch die weisse Bevölkerung - begann jedoch, nach vorherigen Stippvisiten portugiesischer und holländischer Seefahrer, erst 1770 mit James Cook. Der bekannte Seefahrer ging im April mit der berühmten Endeaver in der Botanic Bay vor Anker und nahm den Ostteil Australiens für Grossbritannien in Besitz. Er nannte das Gebiet New South Wales. Diesen Namen trägt der Bundesstaat, sozusagen der Grossraum rund um Sydney, noch heute.
18 Jahre später, genau am 26. Januar 1788, landete unter dem Kommando von Captain Arthur Phillips die erste Britische Flotte an der Sydney Cove, nur wenige hundert Meter von der heutigen Oper entfernt. 1.030 Passagiere waren an Bord. Einer unrühmlichen Tradition der Britischen Krone folgend, befanden sich unter ihnen 736 Häftlinge und ihre Bewacher, die man ans andere Ende der Welt verbannt hatte, um die überfüllten Gefängnisse im Mutterland zu entlasten. Der Platz, wo sich heute das Zentrum der schönsten Stadt der Welt befindet, war für die Häftlinge und wohl auch für das Wachpersonal wahrlich kein Paradies, eher der Vorhof zur Hölle. Das Leben in der neuen Kolonie war hart. Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts begann der Einwandererstrom freier Siedler zu fliessen.
Es entstand eine lebendige und freundliche Weltstadt und auch das fruchtbare Hinterland Sydneys wurde besiedelt und landwirtschaftlich erschlossen. Eine unabdingbare Voraussetzung, die Versorgung mit Lebensmitteln von Grossbritannien unabhängig zu gestalten. Stadtteile wie das liebevoll restaurierte The Rocks am Fusse der Harbour Brigde oder auch traditionelle Mitttelstandswohnviertel wie Darlinghurst und Kings Cross vermitteln den Besuchern interessante Ein- und Rückblicke in die Historie der Stadt und verdeutlichen den grossen Einfluss des ehemaligen Mutterlandes auch und gerade auf die Architektur Sydneys.