Weit im Süden von Mauritius, zwischen den Städtchen Souillac und Riviere des Anguilles, liegt, etwas versteckt, der La Vanille Crocodile Parc, eine grosse Zuchtfarm für madegassische Krokodile. Die ersten Tiere wurden Mitte der 80er Jahre von einem Australier nach Mauritius gebracht und seitdem erfolgreich vermarktet. Nun mag man gegen solche Zuchtfarmen gewisse (Vor-)urteile haben oder nicht, Fakt ist, dass durch die künstliche Aufzucht und Haltung manch gefährdeter Arten deren Überleben in der Wildnis gesichert wurde. In der Farm von La Vanille werden hunderte Krokodile in grossen Terrarien bis zum Alter von sieben Jahren aufgezogen und dann zur wirtschaftlichen Nutzung geschlachtet.
Doch in dem übersichtlich gegliederten Naturpark rund um die eigentliche Krokodilfarm gibt es noch viel mehr zu sehen. Gut ausgebildete Führer wissen auf einem idyllischen Wanderweg viel über Fauna und Flora der Insel zu erzählen. Teils ursprüngliche Dschungelvegetation bietet dafür den richtigen Rahmen.Neben den Krokodilen und zahlreichen wild lebenden Vogelarten kann man auch viele, für Mauritius recht typische, Tiere beobachten. Allen voran, die Riesenlandschildkröten, denen es in La Vanille sichtlich gut geht. Ein besonderer Spass für die kleinen Besucher sind die Zwergwildschweine und Affen. Zusätzlich gibt es in grossen Terrarien und Wasserbecken Echsen und Kröten zu bewundern. Wobei letztere mit ihren urzeitlichen Lauten für eine fast schaurige Stimmung im tropischen Dschungel der Parkanlage sorgen. Ausserdem haben Java- Hirsche und Hasen hier ihr Zuhause gefunden. Eine alte Dampflok und weitere historische Technik, die vor Jahrzehnten noch auf den riesigen Zuckerrohrfeldern der Insel im Einsatz war, rundet die Führung durch den Park ab.
Einmal im tiefen Süden von Mauritius sollte man nach dem Besuch im Crocodile Parc einen kurzen Abstecher über Souillac nach Gris Gris einplanen. Hier bietet sich ein malerischer Blick über die Brandung des Meeres, das ungebremst von Riffen mit voller Wucht auf die steinige Südküste der Insel trifft. Die Luft ist vom feinen Nieselregen der Gischt salzwassergeschwängert und das kraftvolle Schauspiel des Meeres beeindruckt. Baden hingegen ist hier kaum zu empfehlen. Dafür greife man dann doch lieber auf die 160 Kilometer Sandstrände des Badeparadieses Mauritius zurück.