Zu den überraschendsten Naturphänomenen mit denen Mauritius seine Besucher verzaubert, gehört die farbige Erde. Einen ersten Eindruck von dieser fast mystischen Faszination erhält man in Chamarel an der Südwestspitze der Insel. Doch seit einiger Zeit gibt es noch einer Steigerung von Chamarel, das Tal der Farben in Mare Anguilles unweit der felsigen Südküste. Wie viele andere Sehenswürdigkeiten ist auch der Naturpark des „La Vallée des Couleurs“ nicht ganz einfach zu finden.
Wenn auch der kürzeste Weg direkt von der Küstenstrasse hinauf in die Berge führt, ist die Zufahrt über die Strasse zwischen Chamarel und Grand Bassin einfacher, weil relativ gut ausgeschildert. Fährt man den Wegweisern nach in Richtung Süden, bietet sich, nachdem man den Wald verlassen hat, ein so gewaltiger Panoramablick auf die Südküste, dass es einem fast den Atem verschlägt. Im Vordergrund das Grün der Zuckerrohrfelder, dann die weiss schimmernden Kronen der gewaltigen Wellen und dahinter das Türkis des unendlichen Ozeans, das am Horizont gleichsam mit dem Blau des Himmels verschmilzt.
Über enge Serpentinen führt die Strasse hinab in Richtung Küste. Schon nach wenigen Kilometern erreicht man das Ziel der Tour, das Tal der Farben. Hier haben Wissenschaftler in äusserst vorsichtig betriebener Kleinarbeit vulkanische Gesteins- und Erdformationen freigelegt, die eine Farbenvielfalt präsentieren, welche von Blau über die verschiedensten Rot- und Brauntöne sowie Grau bis zum tiefen Schwarz reicht. Ein Blick in die Jahrmillionen der Erdgeschichte.
Aber im Tal der Farben auf Mauritius erwartet den Besucher nicht nur dieser erdgeschichtliche Exkurs. Ein Wanderpfad führt durch das Territorium des Naturparks vorbei an beeindruckenden Wasserfällen durch ein Stück typisch mauritianischer Natur. Teils führt der Weg durch die dunkle Kühle des dichten Waldes, teils geht es schattenlos bergauf und bergab unter der gnadenlosen Sonne, doch immer mit dem überwältigenden Panorama des sich an der Steilküste brechenden Meeres im Blick. Ein Stück Kondition sollte man dafür mitbringen, doch hier ist sie dann auch bestens investiert. Ausserdem, am nächsten Tag kann man am Traumstrand wieder Kraft für neue Taten schöpfen.