Viele Attribute wurden der Trauminsel Mauritius verliehen. In erster Linie ist sie natürlich als Badeinsel bekannt und beliebt. Nicht zu vergessen und eigentlich noch typischer ist ihr multikultureller Aspekt, der mehr als anderswo auf der Welt den Alltag auf dieser Insel bestimmt. Das bunte Völkergemisch, vom Schicksal über Jahrhunderte hinweg auf Mauritius verschlagen, ist für viele Touristen eine bleibende Erinnerung an den Aufenthalt auf der Badeinsel. Da verblassen selbst romantische Sonnenuntergänge, goldene Sandstrände und das türkisfarbene Meer.
Die kulturellen Unterschiede zeigen sich besonders in der Vielfalt der Architektur, der sakralen Bauwerke, die man auf Mauritius in schier unüberschaubarer Zahl findet. Das bekannteste Beispiel für eine Kirche der katholischen Minderheit auf der Insel ist das kleine, aber sehr schmucke Gotteshaus an der Nordspitze der Insel, am Capo Malheureux. Weniger bescheiden in Zahl und Aussehen sind Tempel für die unterschiedlichsten Gottheiten des Hinduismus. In fast jedem Dorf findet man solche auffällige Bauwerke, die zumindest für europäischen Geschmack in ihrer grellen Buntheit oft recht kitschig wirken.
Im Gegensatz dazu sind die Gotteshäuser der Moslems schlichte, weisse Gebäude mit grossen Kuppeln. Das Alltagsleben der Moslems richtet sich auch auf Mauritius nach den strengen Regeln des Koran. Fünfmal täglich ruft der Muezzin zum Gebet, und die Regeln im heiligen Monat Ramadan werden streng eingehalten. Im Anschluss an den Ramadan findet ein grosses Fest statt, bei dem die Moslems stundenlang auf Lkw´s feiernd durch die Strassen fahren.
Die schönste Moschee von Mauritius mit einem Minarett steht direkt im Zentrum von Port Louis und sollte ein Zielpunkt des Stadtbummels sein. Auch die Chinesen haben ihre Religion mit auf die Insel gebracht. Das chinesische Neujahrsfest wird im ganzen Land begeistert gefeiert. Wie auch bei anderen religiösen Festen, beteiligen sich Menschen aller Hautfarben und Glaubensrichtungen an den Feierlichkeiten. Im Gegensatz dazu findet man die typischen Andachtshäuser, Pagoden mit rundem Grundriss und mehrstöckigen, auslaufenden Dächern recht selten.
Wer mit offenen Augen durch Mauritius reist, wird von der Mannigfaltigkeit der Eindrücke und Begegnungen mit den grossen Weltreligionen überwältigt. Und wieder erfährt der Tourist am eigenen Leib: Mauritius ist mehr als nur eine Insel, auf der man herrliche Strände findet.