Mancher Reisetraum schlummert in mancher Globetrotter-Seele, und ab und an wird einer davon wahr. Hat man dabei ganz besonderes Glück, heisst das Reiseziel vielleicht Mauritius, die Trauminsel im Indischen Ozean. Mehrmals wöchentlich startet Air Mauritius von Frankfurt aus zum 9.200 Kilometer Flug in Richtung Süden, über elf Stunden Ausdauer und Sitzvermögen. Dann ist es endlich soweit. Die Boeing hat ihren Landeanflug begonnen. Schon sind einzelne Wellen und zwei kleine Inseln ganz aus der Nähe zu sehen. Wenige Minuten später zieht der Pilot die Maschine in einer kühnen Kurve über den Ozean und plötzlich ist sie unter uns, die Trauminsel Mauritius.
So lange ist es gar nicht her, dass sich mit dem Namen Mauritius nur der Gedanke an die berühmte blaue Briefmarke verband. Wer wusste denn noch vor wenigen Jahren im fernen Europa, welche Perle sich da im Zentrum des Indischen Ozeans versteckt hatte. Südlich des Äquators gelegen, bietet sie nicht nur Traumstrände, sondern das ganze Jahr über auch das entsprechende Badewetter.
Massentourismus im Stile Mallorcas ist bis heute ein Fremdwort, und selbst dort, wo Hotels ihren Gästen Urlaub und Erholung anbieten, wird der Platz am Strand nicht zum Problem und der Nachbar nicht zum ungewollten Störfaktor. Meist reichen wenige Meter und man kann das klare Wasser der Lagunen fast in Einsamkeit geniessen. Und geniessen kann man hier wirklich! Im Südsommer, also unserem Winter steigt die Temperatur des Indischen Ozeans an geschützten Stellen bis an die 30 Grad. Herz was willst du mehr?
Aber nicht nur Sonne, Meer und Strand sollten es sein, denen man auf Mauritius seine Referenz erweist. So gibt es eigenwillig geformte, hunderte Meter hoch ragende Berge, die das Gesicht der Insel prägen, ebenso wie riesige Zuckerrohrfelder, auf denen das landwirtschaftliche Hauptprodukt wächst. Noch vor einigen Jahrhunderten war die gesamte Vegetation der Insel von tropischen Urwäldern charakterisiert. Doch Holländer und Franzosen liessen die riesigen Hartholzstämme roden und verkauften die edlen Hölzer nach Europa. Auch der Schiffsbau verschlang grosse Mengen Holz und so trat das Zuckerrohr als Nutzpflanze an deren Stelle.
Heute findet man Überreste des tropischen Regenwaldes auf Mauritius nur noch an schwer zugänglichen Stellen des Hochlandes. Trotzdem, man sollte den anstrengenden Weg nicht scheuen. Es lohnt sich. Exotische Gewächse und Bäume kennzeichnen natürlich weiterhin die Insel. Vom Flaschenbaum über die verschiedenen Palmen bis hin zum Brotfruchtbaum gibt es viel zu entdecken.