Die Frage, was es unter dem Schottenrock zu sehen gibt interessiert immer wieder, nicht nur den Schottland-Besucher. Will man der Frage auf den Grund gehen, ist dies nicht so leicht, denn auch der durchweg traditionsbewusste Schotte trägt ihn, seinen Kilt, nur selten. Werktags, in den Strassen der Großstädte Edinburgh oder Glasgow bekommt man ihn kaum noch zu Gesicht. Nur an ganz besonderen touristischen Sehenswürdigkeiten, wie zum Beispiel dem Edinburgh Castle spielt der Dudelsackspieler im Schottenrock. Und wenn man dann vom fast allgegenwärtigen schottischen Wind nicht im Stich gelassen wird, wird der Beobachter das schottische Underwear vielleicht zu sehen bekommen, aber bestimmt nichts darüber verraten.
Natürlich hat Schottland, das rauhe Land im Norden Großbritanniens, manch andere Attraktion zu bieten als nur berockte Männer mit Dudelsäcken. Seine Großstädte können durchaus mit Einkaufsmetropolen in der ganzen Welt konkurrieren. Berühmt ist Schottland nicht zuletzt seiner grandiosen Schlösser wegen. Eine Reise durchs Land ist immer auch irgendwie eine Castle-Tour.
Ob Stirling, Dunrobin, Blair oder Glamis - überall wandelt man auf geschichtsträchtigen Spuren, die noch heute in zahlreichen Traditionen, zum Beispiel den Highland Games, lebendig gehalten wird. Und das besonders durch junge Schotten, die ihr gewachsenes, nationales Bewusstsein auch und gerade in der Pflege alter Traditionen unter Beweis stellen. Doch noch etwas gehört zu Schottland und sollte nicht vergessen werden: der Whisky. Er ist für die Schotten so wichtig wie der Champagner für die Franzosen. Noch heute gibt es zahlreiche kleine Destillerien, die nach überlieferten Rezepturen und in traditioneller Technologie Whisky vom Feinsten produzieren. So wie ihn ihre Vorfahren schon vor hunderten von Jahren brannten.