Am Osthang des Vulkans Pichincha, rund 2.850 Meter hoch in den Anden liegt Quito, die malerische Hauptstadt Ecuadors. Einem Bandwurm gleich schlängelt sich die Stadt mit ihren rund 1,2 Millionen Einwohnern durch das enge Hochlandtal. Kaum breiter als 4 Kilometer erstreckt sich ihre Nord-Süd-Ausdehnung auf nahezu 30 Kilometer. Eigentlich sind es zwei Städte, das Quito moderno, die neueren Stadtviertel im Norden, wo die Oberschicht seit Jahrzehnten ihre Heimat gefunden hat und das Verwaltungszentrum residiert. Hier findet man auch die moderneren Hotels und Restaurants.
Interessanter und authentischer sind die historischen Stadtviertel Quitos, der Ciudad colonial. Im architektonischen Ambiente der vergangenen Kolonialzeit leben hier die Indianer und Mestizen der Unterschicht. Schon lange Zeit, bevor Sebastian de Benalcàr die Stadt am 6. Dezember 1534 als San Francisco des Quito neu gegründet hatte, war Quito ein wichtiges Zentrum der Macht. Bereits vor der Inka-Epoche residierten hier die Könige der Cara. Bis 1533 war es dann der Sitz des letzten Inkas Atahualpa.
Für die sogenannte Neustadt braucht der Tourist relativ wenig Zeit einzuplanen. Da aber die meisten Hotels dort liegen, lohnt sich zumindest der Blick in die Casa de la Cultura, einen grossen modernen Rundbau mit verspiegelten Fassaden, in dem mit dem Museo Nacional del Banco Central del Ecuador das wichtigste kunst- und kulturgeschichtliche Museum des Landes untergebracht ist. Besonders interessant sind dort die Sala del Oro, in denen prächtiger Goldschmuck aus vorkolumbianischer Zeit zu bewundern ist. Zu erwähnen sind im Rahmen der Neustadt auch die beiden Parks La Alameda und El Ejido. Als erholsame Oasen in der lauten Hektik der Millionenstadt sind sie bei Einwohnern und Gästen gleichermassen beliebt. Im Parque La Alameda steht das grosse Denkmal des Freiheitshelden Simon Bolivar. Im Parque El Ejido ist sonntags grosser Kunstmarkt. Maler aus dem ganzen Land kommen, um ihre Werke zu präsentieren und natürlich möglichst gut zu verkaufen.