Über 1,2 Millionen Menschen leben heute in Panama City, der mit Abstand grössten Stadt des Landes. Dies sind 50 Prozent der Gesamtbevölkerung, was gleichzeitig eine erhebliche Überbevölkerung der Metropole bedeutet. Durch die permanente Zuwanderung in die Stadt wird dieses Stadt-Land-Gefälle weiter verschärft. Es geht, wie in anderen lateinamerikanischen Städten auch, mit einem immer grösseren Gefälle im Lebensniveau einher. Bitterste Armut findet man neben sagenhaftem Reichtum. Die einst zahlenmässig starke Mittelschicht hingegen nimmt ab. Kein Wunder also, dass auch die Gewaltbereitschaft ansteigt und sich nach Vorbildern wie Rio weitentwickelt.
Trotzdem ist Panama-City ein lohnendes Touristenziele für all jene, die von Panama nicht nur den Kanal erleben möchten. Als historischen Ausgangspunkt in das heutige Panama-City empfiehlt sich der Besuch der letzten Überreste von Panama Viejo, der 1519 an schlecht zu verteidigender Stelle erbauten Vorgängerin der heutigen Metropole. Die Stadt wurde 1671 vollständig niedergebrannt, zerstört und geplündert. Es sind nur wenige Mauerreste erhalten geblieben. So von der Kathedrale, dem Convent de la Merced und der King´s Brigde. Diese werden jedoch zur Zeit konserviert und teilweise rekonstruiert, so dass sie einen interessanten Einblick in frühere Zeiten gewähren.
Viel jünger und heute noch lebendige Zentren des Lebens in der Stadt sind ihre historischen Viertel im Baustil der spanischen Kolonialherren. Doch auch das moderne Zentrum sollte man nicht einfach links liegen lassen. Die Avenida Central ist die wichtigste Geschäftsstrasse von Panama Stadt. Teilweise als Fussgängerzone ausgebaut, lädt sie zum Bummeln und Shoppen ein. Zu einem Stadtbummel gehört ausserdem der Plaza 5 de Mayo. In diesem Viertel konzentrieren sich die meisten der 122 in Panama registrierten Banken, die nicht zuletzt hier ihre Niederlassungen haben, um die steuerlichen Vorteile des lateinamerikanischen Landes nutzen zu können.
Kaum anderswo liegt der Urwald so direkt vor der Haustür wie in Panama Stadt. Über den Hügeln entlang der Stadtgrenze erstreckt sich der 265 ha grosse Parque Natural Metropolitano. Ein Waldlehrpfad, Aussichtspunkte und manch wildromantisches Eckchen lassen den Urwald für die Einwohner der Stadt und ihre Gäste zu einer Oase der Erholung werden.